Urho Kekkonen

finnischer Staatsmann; Staatspräsident von Finnland 1956-1981; davor div. Ministerämter und Präsident des finnischen Reichstages, Ministerpräsident 1950-1953 und 1954-1956

* 3. September 1900 Pielavesi/Ostfinnland

† 31. August 1986 Helsinki

Wirken

Urho Kaleva Kekkonen war der Sohn eines Waldarbeiters und späteren Vorarbeiters einer Bauholz-Gesellschaft. Er besuchte die Schule in Kajaani und studierte nach dem Abitur (1919) Rechtswissenschaften in Helsinki. In diesen Jahren machte er vor allem als Sportler auf sich aufmerksam, u.a. wurde er 1924 mit 1,85 m finnischer Hochsprungmeister. 1936 promovierte er zum Dr. jur. Von 1927-32 war er Syndikus landwirtschaftlicher Genossenschaften, 1933-36 Verwaltungssekretär im Landwirtschaftsministerium. Er wurde Mitglied der Bauernpartei (später Zentrumspartei) und gehörte 1937-44 ihrem Zentralvorstand, 1934-46 dem Exekutivkomitee an, und saß als Abgeordneter ab 1936 im finnischen Reichstag und war 1936-37 Justizminister, anschließend bis 1939 Innenminister.

Während des Krieges leitete K. von 1940-43 das Zentralbüro für Evakuierte und von 1943-46 das Amt für Rationalisierung. 1946 wurde er Mitglied des Vorstandes der Bank von Finnland. Zusammen mit Präsident Paasikivi spielte K. als Justizminister (44-46) eine entscheidende Rolle bei den finnisch-sowjetischen Verhandlungen. 1948-49 und 1950 war er Präsident des finnischen Reichstages. Nach der Wahl am 17. März 1950 löste er den Sozialdemokraten Fagerholm als Ministerpräsident ab. Er vertrat schon damals den Kurs guter ...